Unsere Ohren sind immer offen. Und unsere Augen auch - außer wir schlafen. Wir hören und sehen den ganzen Tag extrem viel! Oft unbewusst. Es dringt in uns ein - in unser System. Wie eine Infiltration.
Ich habe mich vor einigen Monaten geschäftlich in ein komplett neues Umfeld begeben. Neue Menschen, neue Eindrücke. Man hört viel, man sieht viel, man bekommt viel gesagt.
Ich höre zu, nehme auf, beobachte ..... und bilde mir eine Meinung. Fast wie eine Plus/Minus-Liste. Was gefällt mir, was gefällt mir nicht? Was nehme ich zwischen den Zeilen wahr? Welche Energien herrschen vor?
Es ist wichtig, zu filtern. Es ist wichtig, nicht zu bewerten. Neue Situationen, die länger andauern, erfordern immer ein gesundes Maß an Einschätzungsvermögen und Offenheit.
Will heißen, die Reflektionen anderer zu respektieren und auch zu akzeptieren. Jedoch - diese auch als Prägungen und Glaubensmuster erkennen - möglicherweise. Denn die Erfahrungen, jahrelange - tragen wir mit uns. Und geben sie weiter. Ob dies das RICHTIGE Bild ist, sagt uns keiner. Es ist eine eigene Wahrnehmung.
Aber was hat das jetzt mit meiner aktuellen Wahrnehmung zu tun? Gar nichts!
Ich möchte mir ein eigenes Bild machen. Möchte Situationen selbst einschätzen. Möchte Menschen in meiner puren Offenheit begegnen und wahrnehmen WIE sie sind. Nicht, weil mir jemand über sie/ihn etwas erzählt hat. Sondern ohne vorgefasste Schablone an Personen und Situationen herantreten. Und genau das ist oft ein Problem, wenn man in Strukturen eindringt, die schon lange bestehen. Wenn man in "starr" und "gegeben" eintaucht. Wenn man "dazu" kommt und plötzlich Teil davon wird.
Dabei gibt es doch nichts Schöneres, als die Essenzen von Menschen zu erforschen. Durch eine Fassade hindurchzuschauen und SELBST erkennen, was IST. Genau um dann vielleicht festzustellen, dass der Schein trügt. Dass das, was unsere Ohren und Augen aufgenommen haben - eine Energie der ANDEREN ist - nicht meine eigene. Denn ich habe immer die Wahl, zu SEHEN und zu HÖREN. Aber mit MEINEN Augen und mit MEINEN Ohren - sozusagen mit Staubfilter - der Altes und Staubiges aussortiert.
Sie sind spannend, diese Situationen, wo einem Neues begegnet. Kurze Interventionen spielen oft keine große Rolle. Aber ich bin noch da - beobachte weiter .... und lächle ... denke ... fühle ... mein Herz schlägt für diejenigen, die missverstanden werden. Denn sie werden oft falsch gesehen, falsch gehört. Scheuklappen und Ohrschützer verursachen dies. Und verankerte Gedanken, die schon längst keine Bedeutung mehr haben sollten.
In diesem Sinne freue ich mich auf weitere Eindrücke, die ich zulassen werde ... und annehmen werde. Denn sie sind wie Gold .... unbezahlbar.
Eure Melanie
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