Was für eine blöde Frage, denkst du dir wohl gerade oder? Wie können Tote ein Ziel haben? Sie sind ja tot. Sie leben nicht mehr. Sie fühlen nicht mehr. Stillstand. Ende.
Das ist richtig. Aber Millionen von Leute haben das Ziel oder Wünsche von Toten! Denn, wir können meistens ganz genau definieren, WAS wir nicht (mehr) FÜHLEN wollen. Sie sagen: "Ich probiere das erst gar nicht, weil ich mich nicht enttäuscht fühlen möchte." Oder: "Ich möchte doch nur, dass dieses GEFÜHL weggeht." .... "Ich kann dieses Gefühl von Stress ... Versagen ... Einsamkeit ...Ärger ....Wut ....Überarbeitung ....etc. nicht mehr aushalten." All das hören Psychologen täglich.
Und die Psychologin Susan David antwortet darauf: Ich verstehe, aber du hast das Ziel/den Wunsch eines Toten! Nur dass tote Menschen nicht mehr verunsichert oder abgestoßen von ihren Gefühlen sind. Denn sie fühlen GAR nichts mehr! Nur tote Menschen sind nicht mehr gestresst, ihr Herz wird nicht mehr gebrochen, erfahren keine Enttäuschungen mehr.
Aber dennoch, Unbehagen und unbequeme Gefühle sind die Eintrittskarte in ein sinnvolles Leben. Untersuchungen haben ergeben, dass die Akzeptanz von ALL unseren Emotionen - auch die chaotischen, unangenehmen Gefühle - die Eckpfeiler sind für lebendiges, echtes und authentisches Glücklichsein.
Aber wenn wir unsere normalen Emotionen ablehnen, ignorieren, wegdenken, um ein falsches, positives Denken zu leben, verlieren wir unsere Fähigkeit, die Fertigkeit zu entwickeln, mit der Welt umzugehen wie sie ist!
Also was läuft schief? Wir "etikettieren" unsere Emotionen falsch. In der Hitze des Gefechts ordnen wir unseren Gefühlen und Emotionen falsche Aussagen zu. Es ist ein großer Unterschied zwischen zeitlichem Stress oder ob ich gestresst bin, weil ich einfach im falschen Job bin. Wir fühlen Enttäuschung, weil wir etwas nicht geschafft haben. Aber der Unterschied könnte darin liegen, dass wir es nicht geschafft haben, weil wir die Voraussetzungen dafür nicht gesehen/realisiert/anerkannt haben. Oft fehlt die Klarheit in uns.
Stillstand ist der "Happiness-Killer". Niemand will NICHTS mehr fühlen, und doch drücken wir uns oft so aus. Beständiger Fortschritt macht uns glücklich. Schritt für Schritt, mit unseren Emotionen als Wegweiser. Leben will GELEBT werden, mit allen Höhen und Tiefen. Die Akzeptanz dessen kann ein wunderbarer Weg in ein erfülltes Leben sein. Kombiniert mit ein paar positiven Ritualen, mit ein paar Häppchen aus der Gehirnforschung, die wir für eine kleine Umprogrammierung nutzen können, und eine klare Vorstellung unserer Glückswerte, eröffnen uns wunderbare Ausblicke und Erfahrungen, welche bald nur noch überwiegend positiv sind.
Deine
Melanie Holzner
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Doris Bittner (Donnerstag, 29 März 2018 19:13)
Wie recht du hast. Es ist kein schönes Gefühl innerlich wie tot zusein. Ich bin heilfroh dad ich dad überwinden habe. Man exustiert aber man lebt nicht...
Melanie (Donnerstag, 29 März 2018 19:49)
Danke für deinen Kommentar Doris! Ja, existieren ist ein krasser Gegensatz zu richtig leben! Bin froh, dass du das überwunden hast!
Liebe Grüße
Melanie